Es gibt Tage, an denen ich mich selbst kaum wiedererkenne.
Als wäre ich einmal bunt gewesen voller Energie, voller Leben und plötzlich läuft etwas Dunkles neben mir. Manche nennen es „Depression“, ich nenne es meinen schwarz weißen Hund.
Er ist nicht laut, er schreit nicht. Aber er ist immer da. Er nimmt mir die Farben, macht meine Gedanken grau und schwer. Er sitzt am Rand meines Bettes, wenn ich die Decke nicht mehr zurückschlagen kann. Er begleitet mich in Gesprchen, wenn ich eigentlich lachen mchte, und flstert mir zu, dass es sinnlos ist.
Viele Menschen sehen nur das Gesicht, das ich nach auen trage. Sie sehen nicht, wie viel Kraft es kostet, morgens überhaupt aufzustehen. Sie sehen nicht die Kämpfe, die in mir toben, während ich versuche, „normal“ zu wirken.
Und das Schlimmste ist: Dieser schwarz weiße Hund ist clever. Er will mich glauben lassen, dass er zu mir gehört, dass ich ohne ihn gar nicht existieren würde. Aber das stimmt nicht. Ich weiß, dass ich mehr bin als dieser Schatten. Ich weiß, dass da in mir noch immer Farben sind auch wenn sie manchmal tief vergraben liegen.
Vielleicht ist das der Grund, warum ich hier schreibe. Weil ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der von diesem Hund verfolgt wird. Und weil es mir wichtig ist, dass niemand denkt, er wäre allein damit. Wir sind viele. Und auch wenn der schwarz weiße Hund uns begleitet er definiert uns nicht.
Manchmal reicht schon der Gedanke, dass da drauen jemand versteht, um den nächsten Schritt zu gehen.