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ADHS – Chaos im Kopf

ADHS – Chaos im Kopf

Wege ins Erwachsenwerden

Posted on 5. Oktober 20255. Oktober 2025 By Admin87

Ich war nie der Beste in der Schule. Meine Noten waren ein Spiegel meines Kopfes chaotisch, sprunghaft, manchmal voller Energie, manchmal leer. Ich wollte vieles, aber die Welt um mich herum wollte, dass ich anders funktioniere. Während andere mühelos mitkamen, kämpfte ich mich durch Aufgaben, Gedanken und Erwartungen.

Irgendwann landete ich in der Ausbildung zum Altenpflegehelfer.
Viele sagten, das sei ein anstrengender Beruf. Für mich war es mehr als Arbeit es war Nähe, Echtheit. Ich verstand die Menschen, die niemand mehr sah. Ich konnte fühlen, wenn jemand Angst hatte, oder wenn es Zeit war, einfach still dazusitzen. Ich war nie gut mit Strukturen, aber gut mit Herzen.

Dann kam die Bundeswehr. Strenge, Regeln, Disziplin alles, was mir eigentlich widersprach. Und doch brauchte ich es. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, Grenzen zu spüren, die mir halfen, mich zu ordnen. Aber tief in mir wusste ich: Ich kämpfe nicht nur gegen die Uhr, sondern gegen mich selbst.

Nach der Zeit bei der Bundeswehr wurde mein Vater krank. Ich pflegte ihn bis zu seinem Tod. Zwei Mal kam ich dem Tod so nah, dass er fast greifbar wurde. Einmal bei ihm und einmal bei mir selbst, innerlich. Wer den Tod begleitet, verliert etwas aber man gewinnt auch etwas: ein anderes Verständnis von Leben, Stille und Bedeutung.

Dann kam meine Mutter. Auch sie wurde krank.
Ich war wieder an ihrer Seite, bis zum Schluss.
Und trotzdem blieb keine Zeit für Trauer. Ich funktionierte. Ich suchte Arbeit, Halt, Normalität. Doch das Herz trauert nicht nach Plan. Es tut es heimlich, nachts, wenn niemand hinschaut.

In dieser Zeit trat eine Frau in mein Leben. Sie sah mich, nicht nur mein Chaos. Sie verstand, dass meine Ruhe anders aussieht als bei anderen. Mit ihr kam auch Familie ihr Kind, mein Sohn, später wir alle zusammen. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass da etwas wie Zuhause entstehen könnte.

Als Mama, mein Sohn, meine Partnerin und ihre Kinder und ich gemeinsam nach Worpswede zogen, war das wie ein Neubeginn.
Ein Künstlerdorf, voller Farben, voller Geschichten. Ich dachte, vielleicht passt mein Chaos genau dorthin zwischen die Maler, Musiker, Träumer. Mama war glücklich dort, sie liebte die Ruhe, die Natur, die kleinen Cafés mit ihren verwitterten Stühlen. Es war, als würde das Leben noch einmal tief durchatmen.

Doch dann kam wieder dieser Moment, den man nie wirklich begreifen kann: der Tod.
Meine Mama starb, und alles, was wir aufgebaut hatten, stand plötzlich still. Ich hatte keine Zeit, zu begreifen, was passiert war. Ich musste weitermachen, Arbeit finden, stark sein – für meinen Sohn, für die Familie, für mich selbst.

Aber Trauer lässt sich nicht wegorganisieren. Sie bleibt.
Sie sitzt still in der Ecke, während du versuchst, zu funktionieren.

Und doch: In Worpswede blieb auch etwas von ihr.
In jedem Sonnenstrahl, der durch die alten Bäume fällt. In jedem Vogel, der frühmorgens singt.
Manchmal glaube ich, sie ist noch da ganz leise, irgendwo zwischen Himmel und Kunst. Sie schaut bestimmt zusammen mit Papa von oben runter und sagt, mein Sohn wieder und Papa eher bin Stolz auf dich mein Sohn.

Nun Sind viele Menschen von mir oben im Himmel, meine Nichte, meine Patentante, meine Oma und Opa, und Papa und Mama, nun habe ich mich weil ich mich immer sehr verschließe und mit meinen Problemen lieber alleine durch die Welt streiche wie ein Wandere auf die Durchreise.

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